Das Moor war in der Eisenzeit ein heiliger See, wo Ausrüstung und Schiffe der Besiegten einer Gottheit zum Dank für den errungenen Sieg geopfert wurden. Viele Gegenstände wurden für die Opferung bewußt als symbolische Handlung zerstört (zerbrochen oder zerschlagen).
Die ersten archäologischen Ausgrabungen im Nydam Moor wurden von dem Archäologen Conrad Engelhardt im Zeitraum zwischen 1859 und 1863 vorgenommen. Engelhardt fand unter anderem drei Fahrzeuge aus der jüngeren Eisenzeit. Die Ausgrabungen kamen wegen des ausgebrochenen Krieges zwischen Dänemark und Preußen im Jahre 1864 zum erliegen. Leider wurde ein Teil der Funde aus dem Moor durch Kriegseinwirkung zerstört, darunter ein gut erhaltenes Boot aus Kiefernholz.
Das Nationalmuseum nahm die Ausgrabungen im Moor im Jahre 1989 wieder auf. Die Archäologen fanden eine große Anzahl Waffen, darunter Schwerter, Spiesse, Bögen, Pfeile und persönliche Gegenstände wie Gürtelschnallen und Schmuckgegenstände. Die Funde stammen aus der Eisenzeit zwischen 250 und 550 n.Chr.
Im Nydam Moor sind drei Boote gefunden worden: Ein Eichenholzboot (das Nydamboot), das auf Schloß Gottorf besichtigt werden kann, ein zerstörtes Eichenholzboot und ein Boot aus Kiefernholz, das 1864 verloren ging. Die Karte zeigt, wo die Ausgrabungen stattgefunden haben und die Fundstellen der Boote.
Die untere Karte zeigt einen vereinfachten Querschnitt durch das Ausgrabungsgebiet. Die Erlenbruchbildung durch Stämme und Baumstümpfe schließt die erste Verlandung des Sees um 6000 v. Chr. ab. Nach erneuter Seebildung um Christi Geburt folgte eine Periode der Sedimentablagerung bis ca. 400 n. Chr. Danach wuchs der See wieder zu (Versumfpung und spätere Erlenbruchbildung).
Bis zur Seebildung in der Eisenzeit wurde im Moor Torf gestochen. Die Waffenfunde stammen aus dem oberen Teil der Seeablagerungen oder aus den überlagerten Torfschichten, Einzelne Speere sind jedoch bei der Opferung in tiefere Lagen versenkt worden (gelb gekennzeichnet).