Minga und ich Ananas gefällig?
Mein Name ist Karsten. Ich habe gute 50 Jahre zwischen Hamburg und Cuxhaven in Deutschland gelebt, wo ich als selbständiger Fahrlehrer tätig war. Im Jahre 2007 stellte sich mir die alles entscheidende Frage. Was tun ??? Da ich schon länger mit dem Gedanken gespielt hatte, nach Costa Rica zu gehen, um dort Touren zu machen, war die Antwort für mich nicht sehr schwierig. Nun wird sich der eine oder andere fragen: Wie geht denn das? Fahrlehrer-Dungelführer???
Heute kann ich sagen: ES GEHT!!! Und wie!!!
Da ich schon immer eine Vorliebe für die Natur hatte (besonders Zental- und Südamerika) und auch die Wärme mag, musste es eines Tages so kommen. Insgeheim habe ich wohl immer nach einem Plätzchen gesucht, aber erst Costa Rica hat bei mir dieses besondere Gefühl ausgelöst, endlich angekommen zu sein. Ich war fünfmal als Tourist hier und beim zweiten Mal habe ich nach der Ankunft in San Jose ganz spontan das freudige Gefühl gehabt, wieder zu Hause zu sein. Und es ist wirklich so. Ich bin zu Hause! Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich nicht einen Tag bereue und hier eine ganz andere Einstellung zum Leben bekommen habe. Es war und ist bestimmt nicht immer einfach und ohne Unterstützung durch Familie und Freunde, wäre ich hier gescheitert. Ich bin zwar immer noch nicht durch, aber jetzt scheine ich doch langsam Fuss zu fassen, denn nach nun fast 5 Jahren, die ich hier lebe, habe ich meine Kentnisse so erweitert, dass ich meine Leidenschaft zur Natur weitergeben und hoffentlich auch davon leben kann. Da ich hier einfach zufrieden leben möchte, biete ich meine Begleitung an.
In Deutschland wurde mir häufig gesagt, dass ich anders bin. Sicherlich werden das auch einige Menschen hier von mir behaupten, denn ich habe doch einige “deutsche” Tugenden mitgebracht. In Deutschland wurde ich eher als “Larifari-Typ” bezeichnet und hier werde ich wahrscheinlich eher als das Gegenteil angesehen. Mittlerweile bin ich über 4 Jahre hier und kann meiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen. In Deutschland würde man vielleicht Wandern sagen, aber es ist für mich einfach nur Spazierengehen und dabei beobachten und sich überraschen lassen. Ob nun bestimmte Pflanzen, Tiere oder schöne Aussichten. Irgendetwas gibt es immer.
Und das macht mich so zufrieden, wie ich noch nie war.
Am schönsten ist es aber, wenn ich anderen Menschen diese Schönheit und auch Vielfalt zeigen kann und sie vielleicht auch mit meinem Virus infizieren kann.
Alles aus der Sicht vom Juni 2013